Wussten Sie, dass in Deutschland jeder Bürger im Durchschnitt 127 Liter Trinkwasser am Tag verbraucht?
Allein 40 Liter davon werden für die Nutzung der Toilettenspülung verbraucht. In Anbetracht der stetig steigenden Kosten für Trink- und Abwasser liegen die positiven Effekte einer Regenwassernutzung und einer Regenwasserbewirtschaftung auf der Hand.
Laut der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V. (FBR) können in deutschen Haushalten rund 50 Prozent des Wasserverbrauches durch Regenwasser ersetzt werden. Wesentlich größer sind die Applikationen und Effekte der Regenwassernutzung in öffentlichen Gebäuden, im Gewerbe und in der Industrie. Hier können neben der Reduzierung des Frischwasser-bedarfs und Abwasseranfalls zusätzlich weitere positive Effekte in Verbindung mit Prozesswasserkreisläufen erzielt werden, so der FBR.
Regenwasser ist umsonst
Gerade Campingplätze können mit Regenwassernutzungssystem eine Platzbewässerung durchführen und somit Wasserkosten senken. Für die erfolgreiche Managementsystem-Einführung erhielt beispielsweise der slowenische Campingplatz Kamp-Koren inmitten der Julischen Alpen als erster bereits vor einigen Jahren die Ecocamping-Auszeichnung. Zum Bewässern der Anlage wird Regenwasser aus Zisternen verwendet. Darüber hinaus erzeugen thermische Solaranlagen warmes Wasser und eine eigene biologische Kläranlage bereitet das Abwasser auf.
Drei gute und nachhaltige Ideen
Wer erst einmal nur das Regenwasser sammeln möchte, um es dann für die Anlagenbewässerung zu nutzen, könnte zum Beispiel auf die Regenwassernutzungssysteme der Firma ACO zurückgreifen. Die „CO Rain4me“-Flachtanks werden unterirdisch eingebaut und lassen sich entsprechend der Gartengröße flexibel anordnen. Dank der flachen Form ist ein wesentlich geringerer Erdaushub erforderlich als bei einer zylindrischen Zisterne. Das spart Zeit und Kosten. Durch Kombinationen mehrerer unterschiedlicher Regenwassertanks lässt sich das Volumen optimal an die Nutzung und den vorhandenen Platz anpassen – und auch jederzeit ganz einfach vergrößern. Der Tank besteht zu 100 Prozent aus recyclingfähigem Vollmaterial PE-LLD und ist statisch geprüft. (www.aco-hochbau.de)
Auch die Firma Premiertech hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kostbare Nass aufzufangen. Die Statik-Konstruktion des innovativen Regenwasserflachtanks Neo orientiert sich an den perfekten Formen der Natur: der Nautilus-Schale. Der Nautilus besitzt eine sehr dünne, gekammerte Schale von nur einem Millimeter Breite, die dennoch erheblichem Wasserdruck bis zu 800 m Tiefe trotzt. Auf dieser Basis wurde der robuste, aus 100 % recycelbarem Polyethylen mit Recycling-Material bestehende Tank entwickelt. Dank seines einzigartigen Bionik-Designs spart Neo bei hervorragenden statischen Eigenschaften bis zu 35% Material und damit Gewicht ein. Das macht sowohl Einbau als auch Transport einfacher und kostengünstiger. Aufgrund der ergonomischen Konstruktion nutzt das Pumpenbecken das Tankvolumen optimal aus. Je nach Grundstücksgröße und Bedarf kann beim Neo ein Speichervolumen zwischen 800 und 15.000 Litern gewählt werden. Der Einbau erfolgt durch eine kleine, flache Baugrube. Das gespeicherte Wasser kann entweder mit einem Schlauch oder über die Zapfsäule entnommen werden.(www.premiertechaqua.de)
Mall Umweltsysteme hat mit dem Sickertunnel CaviLine aus Stahlbeton eine stabile, platzsparende und kostengünstige Lösung zur Versickerung von Regenwasser geschaffen. Durch seine flache, breitflächige und oberflächennahe Bauweise ergibt sich ein günstiges und volumensparendes Verhältnis zwischen Hohlkörpervolumen und Sickerfläche. In Kombination mit einer Behandlungsanlage eignet er sich ideal für den Einsatz zur Linienentwässerung von Dach- und Verkehrsflächen. Hohlkörperrigolen haben gegenüber den gebräuchlichen Füllkörperrigolen klare Vorteile, besonders wenn sie aus Stahlbeton bestehen: Sie sind statisch bestimmt, standsicher, bis SLW 60 belastbar und kommen auch bei großen Hohlräumen ohne innere Aussteifungen aus. Sickertunnel CaviLine lassen sich linienförmig oder im Parallelbetrieb flächenförmig anordnen und sind als Gesamtanlage beliebig erweiterbar. Das erforderliche Rückhaltevolumen wird durch ihre Bauweise kleiner als bei kubischen Formen. Durch die Innenhöhe von 1,25 m ist CaviLine nach der Definition der DGUV zugänglich, Wartung und Reinigung können so mit einfachen Werkzeugen erfolgen. Ein Geotextilmantel ist nur auf den Stößen erforderlich, so dass auch Einbau und Montage mit geringem Aufwand erfolgen können. (www.mall.info) • (JBD)
Da liegen die Vorteile klar auf der Hand
• Regenwasser ist kostenlos • Für Pflanzen und Rasenflächen ist Regenwasser das beste Gießwasser, da es kalkfrei ist und keine keimtötenden Zusätze enthält • Geringe Anschaffungskosten • Nachhaltigkeitsaspekt: Sauberes Wasser ist kostbar
Tipp: Viele Gemeinden unterstützen die Installation eines Regenwassernutzungssystems und fördern den Einsatz einer Regenwassernutzungsanlage. Die Fördermittel-Datenbank gibt einen Überblick über die möglichen Fördermittel für Ihre Region. (www.foerderdata.de)
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Artikel aus Magazin 2/2020