Das Glampino

Feste Mietobjekte auf Campingplätzen bekommen Zuwachs.

Der Mikrowohnwagen namens B TURTEL ist ein zweispuriger Anhänger für E-Bikes, der zum Luxuszelt mutiert. Jetzt gibt es den fluffigen Zeltwohnwagen auch als fixe Version – für die Vermietung an Campinggäste.

Vor über zehn Jahren, als die E-Bikes leistungsstärker wurden, wurde die Idee geboren, einen Fahrradwohnwagen zu konstruieren. Gernod Rammer, CEO und Gründer von GentleTent aus Wien (Spezialist für aufblasbare Zeltsysteme), machte es sich zur Aufgabe, das Thema E-Bike mit Camping zu kombinieren und Urlaubern, die mit dem Rad verreisen, eine vollkommen unabhängige Tourplanung – ohne Hotel und Fahrradpensionen – zu ermöglichen. Einige Konstruktionen und verschiedenste Materialien später hat der Blick auf Stand-up-Paddles im Wasser die Lösung gebracht. Der Ansatz für eine aufblasbare Plattform war gefunden. Schnell war klar, dass auch das Zelt aufblasbar werden musste, um es einfach und schnell zum komfortablen Schlafplatz zu verwandeln. 2018 war es dann so weit, die Geburtsstunde des weltweit ersten Mikrowohnwagens konnte eingeläutet werden. Inzwischen sind 500 E-Bikes weltweit mit diesen Miniwohnwagen unterwegs: in Europa, Nordamerika, Australien, selbst in Südostasien. Man kann ihn kaufen oder mieten – sogar Reisen mit ihm buchen. Große Veranstalter wie Hofer- und Aldi-Reisen haben ihn ins Programm genommen. Da steht dem umweltfreundlichen Urlaub nichts mehr im Weg. Aber ist der Kleine auch dafür prädestiniert, um als Mietobjekt auf Campingplätzen aufzutrumpfen? Ja! Es gibt inzwischen eine fixe Variante, sodass die EU-patentgeschützte Konstruktion nun auch an Campingurlauber vermietet werden kann: gutaussehend, besonders, jederzeit schnell ortsveränderbar und ein echter Hingucker.

„Wir sind nicht nur kreative Outdoor-Kreationisten, wir glauben auch daran, dass die Zukunft ein ökologisches, faires und regionales Reiseverhalten braucht.“ GentleTent

Wann kommen wohl die ersten Nachbarn zum Probeliegen vorbei?

Er hält dicht: Auch bei Dauerregen lässt der Zeltstoff keine Nässe ins Innere.

Ab in den Urlaub – mit und für die Natur

Bei Gunnar Keller, B Turtle Marketing und Sales, nachgefragt:

CWH: Ein wirklich tolles Produkt. Wie kam es auf Messen an?

GK: Sehr gut. Auch auf dem Norddeutschen Campingtag in Travemünde waren die Resonanz und das Interesse an unserem Mikrowohnwagen groß. Alle, die vor ihm standen, hatten ein Lächeln im Gesicht.

CWH: Das wundert mich überhaupt nicht. Ich habe gehört, dass es nun auch eine fixe Variante gibt. Wie muss ich mir das vorstellen?

GK: Wir haben speziell für Campingplätze eine leicht abgewandelte Version entwickelt, haben den Anhänger durch einen Holzunterstand ersetzt. Das aufblasbare Zelt steht auf einem Palettenturm und kann so als Vermietobjekt für Campingurlauber genutzt werden.

CWH: Beschreiben Sie mir doch bitte kurz diese besondere Unterkunft.

GK: Das B Turtle bietet genügend Platz für zwei Personen. Der Urlauber schläft hier nicht wie bei einem normalen Zelt am Boden, sondern liegt komfortabel in sicherer Höhe – geschützt vor Kriechtieren und Wassereintritt. Die aufblasbare und stabile Liegematte sorgt für eine sehr gute Isolation. Der gesamte Zeltraum ist perfekt belüftet und bietet ein herausragendes Raumklima. Große mit Moskitonetzen geschützte Öffnungen sorgen für angenehme Nächte im Freien. Der Stauraum hat ein Volumen von 120 Litern. Die Schublade befindet sich unter dem Bett und kann einfach direkt vom Zelt aus hervorgezogen werden.

CWH: Eine tolle Idee und eine wirklich charmante Alternative zu teuren Mietobjekten. Gibt es bereits Interesse seitens Platzbetreibern?

GK: Die gibt es. In der kommenden Saison wird er zum Beispiel auch in Eutin stehen. Anna Jaensch vom Naturpark-Camping Prinzenholz war auf dem NCT gleich begeistert und hat ihn für die kommende Saison bestellt.

CWH: Auch das Gewicht überzeugt, der Miniwohnwagen bringt gerade mal 29 Kilogramm auf die Waage.

GK: Er ist die leichteste Konstruktion, die es auf dem Markt gibt. Das macht ihn jederzeit schnell und einfach ortsveränderlich.

CWH: Perfekt, kein großer Aufwand beim Umstellen und Baugenehmigung braucht er wohl auch keine.

CWH: Wie sieht es mit der Reinigung aus?

GK: Ganz einfach, man muss nicht einmal die Luft rauslassen, das Zelt einfach aufklappen, lüften und sauber machen. Fertig.

CWH: Der Kostenfaktor?

GK: Natürlich kostet das B Turtle mehr als ein normales Zelt, aber eine wahnsinnige Investition ist es sicher nicht.

CWH: Was bedeutet der Name eigentlich?

GK: Das „B“ im Namen steht für Bike. Die Form des aufblasbaren Mikrocaravans ist inspiriert von der Schildkröte, englisch Turtle.

CWH: Den Kopf muss bei dieser genialen Konstruktion aber sicher niemand einziehen?

GK: Nein, natürlich nicht. Im Vorraum/Vorzelt kann man sogar stehen.

CWH: Eine Kollegin hat es kürzlich so beschrieben: Wer mit ihm unterwegs ist, wird jede Menge Kontakte haben, braucht kein Tinder mehr und kann Dating-Apps getrost wegwischen. Ich denke mal, da hat sie recht.

GK: Richtig. Wird das B Turtle entdeckt, gibt es staunende Blicke und viele Fragen. So lernt man natürlich auch schnell neue Menschen kennen und kommt ins Gespräch. Damit muss der User leben. (lacht)

CWH: Noch gibt es nicht wirklich Konkurrenz?

GK: Es gibt ein paar wenige Alternativprodukte. Sobald ein vergleichbares Produkt auf dem Markt ist, wissen wir, dass wir es geschafft haben.

CWH: Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und sagen herzlichen Dank für das Gespräch. (KW)

Mehr Infos unter: b-turtle.com

Alle Fotos: GentleTent/B-Turtle